Berthold Leibinger

Dieser Tage ist ein großer Unternehmer verstorben: Berthold Leibinger. Wie er vor vielen Jahren die Nachfolge bei seinem Unternehmen Trumpf regelte, kann ich nur als vorbildlich bezeichnen.

So berichtet er in seinen Memoiren, dass „natürlich“ erst einmal sein Sohn Peter als Nachfolger vorgesehen war, der, nachdem er Maschinenbau studiert und einige Jahre in den Staaten verbracht hatte, dafür auch prädestiniert zu sein schien. Seine Schwester Nicola dagegen hatte Germanistik und Japanologie studiert. Da denkt wohl keiner an die Führung eines großen Werkzeugmaschinenherstellers.

Tja, und dann entschied sich Leibinger gegen den Sohn und für die Tochter als Nachfolgerin. Ein Ingenieur wäre zwar naheliegend gewesen, aber, so schreibt er: Letztlich sind eben nicht die technischen Kompetenzen entscheidend, sondern „Hingabe, klare Führungsfähigkeit und ein Gefühl für Menschen […]. Was wir Firmenkultur nennen, glaubte ich bei Nicola am besten aufgehoben.“

Richtig geglaubt und richtig entschieden, kann man da dreizehn Jahre später nur feststellen. Seit Nicola Leibinger-Kammüller die Führung übernommen hat, hat sich der Umsatz von 1,4 auf 3,6 Milliarden Euro gesteigert und aktuell erwirtschaftet Trumpf einen Vorsteuergewinn von gut einer halben Milliarde Euro.

Man müsste es in Stein meißeln und in jedem Betrieb an die Wand hängen: Die Persönlichkeit und die soziale Kompetenz der Führungskräfte sind wesentlichere Faktoren für den Erfolg des Unternehmens als deren Fachlichkeit.

Was zu beweisen war.

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