Der Rücktritt von Anne Spiegel im Rückblick

Die persönliche Rücktritts-Erklärung von Anne Spiegel vor einigen Monaten hatte mich sehr berührt – weshalb ich im Rückblick dazu noch unbedingt Stellung beziehen möchte.

Da zeigt sich eine Politikerin und Leistungsträgerin nicht mehr in ihrer Rolle, sondern als Mensch mit all ihrer Zerbrechlichkeit und Schwachheit. Sie spricht über ihre private Situation, mit einem kranken Mann und den vier Kindern. Sie spricht über ihre Fehler, die sie gemacht hat. Und sie entschuldigt sich dafür.

Ich finde, das verdient nicht nur großen Respekt. Ich finde auch, dass Anne Spiegel – trotzdem es mehrere Fehler waren, die sie gemacht hat – eine zweite Chance verdient hat. Alles andere fände ich nicht nur unmenschlich. Sondern auch unklug.

Denn auf LinkedIn und auch in Xing gab es in den vergangenen Monaten einige Posts von Mitgliedern, die es leid waren, immer nur von der Schneller-Höher-Weiter-Seite ihres ach so erfolgreichen Lebens zu erzählen. Die Krisen hatten, am Boden lagen und sich langsam wieder hochgerappelt haben. Carsten Maschmeyer war von allen nur ein Beispiel, wenn auch sicher das prominenteste.

Warum haben sie das getan? Weil sie es leid waren, stark erscheinen zu müssen, obwohl sie sich elendlich schwach gefühlt haben.

Wir brauchen Menschen wie Anne Spiegel, die ihre Schwachheit zeigen und sie mit der Öffentlichkeit teilen.

Und die danach eine Entscheidung treffen, ob sie ihrer Funktion noch gerecht werden können und gerecht werden wollen – oder eben nicht. Egal wie Frau Spiegel sich entscheidet, meinen Respekt hat sie für ihre Entscheidung.

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