Die Litfasssäule im Workshopraum

Haben Sie schon einmal gesehen, wie Handwerker mit ihren Motorsägen einer Litfaßsäule zu Leibe rücken? So arbeiten sie sich durch die Schichten bis zum Kern der Säule hindurch – von dem aus dann wieder neu aufgeklebt werden kann. 

Diesen Effekt beobachte ich oft in meinen Leadership-Workshops. Da beginnt die Gruppe auch erst einmal bei Schicht 5, der äußersten und offensichtlichen: Umsatz und Gewinn sind rückläufig. Deshalb trifft man sich überhaupt. Dahinter liegt meist als Ursache …

Schicht 4: Produkte oder Dienstleistung performen nicht, wie es erwartet worden war, was wiederum häufig liegt an …

Schicht 3: Die Strukturen und Prozesse sind zu aufwendig, umständlich, teuer. 

Schon beim Kern angekommen? Häufig nicht! Langsam kommt heraus …

Schicht 2: Die Zusammenarbeit ist gekennzeichnet von Nebeneinander und Gegeneinander, nicht aber von Miteinander, wie alle es per Lippenbekenntnis erst einmal behauptet hatten.

Nicht selten arbeitet sich die Gruppe (mühsam!) dann an den Kern von allem heran:

Schicht 1: Die Führungskräfte haben Angst, die Themen offen anzusprechen, die im Argen sind. Vielleicht haben sie schlechte Erfahrungen gemacht und ihnen ist beim letzen Versuch alles um die Ohren geflogen. Vielleicht denken sie, das würde eh nichts bringen. Möglicherweise sind sie auch einfach zu bequem und bevorzugen (Fried-)Höflichkeit, statt mühsamer Konfliktklärung.

Die unterste Schicht, die 1, die macht am meisten „Aua“. Sie ist die Unbequemste von allen. Aber es ist wie bei der Litfaßsäule: erst wenn Du da angekommen bist, dann hast Du es geschafft. Erst hier ist alles geklärt, Tabula rasa gemacht, und der Neuaufbau kann beginnen!

Oder? Wie seht ihr das?

Mehr zu den 5 Schichten in meinem Buch „Führungskräfte mit unternehmerischer Power“ in den Kapiteln 4 und 14.

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