„Wenn Du so weiter redest, wie in den letzten zehn Minuten, dann bin ich raus.“

…sage ich zu meinem Coachee. „Dazu habe ich erstens keine Lust. Und zweitens wird es Dir am Ende nichts gebracht haben.“

Der Unternehmer stockte kurz und guckte mich an.

Einen ganzen Tag hatte er bei mir gebucht. Und dann so ein Start in der Früh?

Keine Frage, so eine „Ansage“ braucht ein stabiles Fundament gegenseitigen Vertrauens: Wir kennen uns seit zwei Jahren, arbeiten wunderbar zusammen.

Gerade deswegen weiß ich mittlerweile, wo es bei meinem Coachee immer wieder hakt: An seiner Ambivalenz.

Er will Entwicklung – weil er weiß, sie wird ihm gut tun.

Er hat Angst vor Entwicklung – weil er ahnt, dass er lieb gewonnene Gewohnheiten wird aufgeben müssen.

Und wie löst er das Dilemma?

Er erzählt gerne. Kommt vom Hölzchen auf Stöckchen. Vom Unternehmen zum Generationenkonflikt. Von seinem Führungsteam zur Gesellschaft. Von der Gewinnspanne zur Politik.

Ich verstehe ihn so gut, meinen Coachee!

Dieses innere Hin- und Hergerissen sein. Dieses Hoffen auf Veränderung und zugleich leise Befürchten, was der Coach gleich fragen oder sagen wird …

Genau deshalb habe ich eine so knackige Intervention gewählt. Ihn provoziert. Mich mit seinem inneren Teil verbündet, der die Veränderung will. Und mal kurz den anderen, Ängstlichen, in die zweite Reihe geschickt.

Der Unternehmer war mir nicht böse. Im Gegenteil. Ab diesem Moment sind wir zielsicher und planvoll durch den Tag gesteuert. Am Ende waren beide „platt“ und zufrieden gleichermaßen.

Kennen Sie auch diese Ambivalenz, wenn es um die persönliche Entwicklung geht? Wie gehen Sie damit um? Schreiben Sie mir gerne Ihre Gedanken hier

INTERESSE
AN EINEM
EINZEL
COACHING

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