Nach außen war die Bereichsleiterin schon immer sehr tough gewesen und als Fachfrau sehr geschätzt. Aber in ihrem Inneren plagten sie doch immer wieder große Selbstzweifel und sie fühlte sich ihrer Verantwortung oft nicht gewachsen.
Um diese blockierenden Gedanken hinter sich lassen zu können, erarbeitete sie sich im Seminar einen neuen, ganz persönlichen Leitsatz: „Ich bin eine kluge und starke Frau!“
Und, werden Sie fragen, was hat sie nun davon?
Ein Jahr später berichtete sie mir, wie entlastend diese neue Leitlinie für sie geworden war. Gerade weil sie nun wusste, wie tough sie ja tatsächlich war, musste sie es sich selbst nicht immer wieder aufs Neue beweisen und zwanghaft in jede Schlacht ziehen. „Ich kann jetzt öfter mal ein Ei darüber schlagen!“, so ihr sehr entspanntes und zufriedenes Fazit.
Selbstzweifel kennen viele von uns. Sie können einen Menschen sowohl in die Blockade bringen, als auch eine große Triebfeder zum Handeln sein. Dabei ist eben nicht Variante 1, die Blockade, schlecht und Variante 2, die Triebfeder, gut. Denn beides sind automatisch ablaufende Muster, bei denen wir nicht wirklich frei sind zu entscheiden, ob wir es so oder anders machen wollen. Wir folgen lediglich unserem inneren Programm.
Vielleicht haben Sie ja Lust, sich drei Sätze aus Ihrem persönlichen Repertoire destruktiver Sätze aufzuschreiben und jeweils daneben den Alternativsatz, den Sie stattdessen in Zukunft gerne denken würden.
Dass Sie diesem dann auch tatsächlich folgen und frei entscheiden können, wird nicht von heute auf morgen funktionieren. Aber den entscheidenden ersten Schritt dazu, den haben Sie schon getan!