Gefangen im Erfolg: Wenn alte Lasten unser Glück verhindern


Warum fühlen wir uns manchmal gefangen, obwohl wir doch so erfolgreich sind?

Auf den ersten Blick hatte Frank alles, was ein Kind braucht: ein warmes Zuhause, finanzielle Sicherheit und eine Mutter, die ihn liebte. Doch mit fünfzehn schlichen sich dunkle Gefühle ein. Depressive Verstimmungen, die er nicht einordnen konnte. Und je mehr Verantwortung er später als Erwachsener übernahm, desto stärker wurden sie. Beruflicher Erfolg fühlte sich für ihn nicht wie ein Sieg an, sondern wie ein ständiger Kampf gegen das Unsichtbare.

Ich lernte Frank mit Mitte Vierzig kennen. Er erzählte mir von seiner Mutter, die vor seiner Geburt schwere Verluste erlitten hatte. Der Tod ihrer Eltern und ihrer Schwester waren ein Schmerz, den sie nie ganz loslassen konnte. Und diese Wehmut der Mutter gehörte sehr schnell auch zu Franks Welt, lange bevor er Worte verstand. Als Baby spürte Frank die muskuläre Anspannung und den flachen Atem seiner Mutter. Und er hörte ihren Tonfall. Auch wenn sie in liebevollen Worten zu ihm sprach, waren sie von Traurigkeit und Schwere durchdrungen. All das wurde sehr früh zu einer unsichtbaren Last für Frank, die ihn sein Leben lang begleitete. Es war, als hätte er von Anfang an eine Schwere geerbt, die nie wirklich kleiner wurde. Heute beschreibt Frank seine Gefühle genauer. Er spricht von einer inneren Käseglocke. Die Luft wird immer dünner, die Geräusche dumpfer, und mit dem Leben um ihn herum verschwindet oft auch seine Energie. Vor allem bei beruflichem Stress wird dieses Gefühl intensiver. Alles in ihm erstarrt. Trotzdem macht er weiter, arbeitet, strengt sich an. Nach außen zeigt er eine funktionierende Version von sich. Innen aber herrschen dann Leere und Ratlosigkeit. Doch Frank will aus diesem Muster ausbrechen. Er beginnt, sich Zeit zu nehmen. Am Anfang ist es ihm fremd, Pausen zu machen, sich den Raum zu geben, den er so dringend braucht. Aber er ist entschlossen: Nicht mehr nur funktionieren, sondern endlich anfangen zu leben. Vor allem: zu spüren, dass er lebt! Ich habe mich in vielem, was Frank erzählt hat, wiedergefunden.

Und deshalb frage ich mich: Wie viele von uns tragen ähnliche Lasten mit sich herum? Wann erlauben wir uns, innezuhalten und uns selbst wichtig zu nehmen, statt einfach weiterzumachen? Welche Wege habt ihr gefunden, mit solchen Herausforderungen umzugehen? Schreib mir gerne hier

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