Mit Schmeer zur Scheidung?

Gestern bekomme ich eine Mail von einer Bereichsleiterin. Zuerst muss ich lachen, dann halte ich vor Spannung die Luft an. Sie schreibt:

„Bisher habe ich mich in meinem Leben wenig mit der Frage auseinandergesetzt, wo ich stehe und wo ich hinmöchte. Das klingt hart, aber vielleicht habe ich mich noch nie wirklich gefragt, was ich will. Ich denke, das Training kam genau zur richtigen Zeit. Ich bin jetzt 50, das Kind ist aus dem Haus.

Meine fast 30-jährige Ehe hätte ich bisher als gut bezeichnet. Wenn Sie nicht gewesen wären.

Nein, Scherz beiseite. Ich habe gestern einen Mietvertrag für ein Appartement über zwölf Monate unterschrieben. Diese Zeit habe ich mir gegeben, um eine Standortbestimmung vorzunehmen. Ich habe gelernt, hinzuschauen und zu erkennen, was ich möchte. Das ist für mich neu und ich bin noch nicht besonders routiniert. Aber der Aufbruch ist gemacht.“

Das berührt mich sehr. Da nimmt sich jemand nach fast 30 Jahren Ehe und einem halben Leben die Zeit, um wirklich hinzuschauen. Wo stehe ich? Was will ich eigentlich? Und das mit 50.

Ich finde, das zeugt von echter Stärke. Nicht einfach weiterzumachen, sondern ehrlich zu sich selbst zu sein und sich Raum für Neues zu geben. Auch wenn es ungewohnt ist. Auch wenn es Angst macht. Und ja, manchmal ist genau das der Anfang von etwas Gutem – egal, wie es nach zwölf Monaten weitergeht. Es ist jetzt schon eine Befreiung und bringt Lebendigkeit zurück.

Jede Entscheidung, die sich gut anfühlt, ist am Ende die richtige. Ich bin gespannt, wohin die Reise führt.

Wann hast du zuletzt etwas ganz Neues gewagt und wie hat es sich für dich angefühlt?Schreibt mir gerne hier.