Eine Villa im vornehmen Münchner Stadtteil Bogenhausen verfällt

Lange Jahre wohnte dort ein feiner Herr, wohl um die 70 Jahre alt.  Wenn ich durch seinen Park, den Böhmerwaldplatz, gejoggt bin, haben wir uns stets gegrüßt.

Tatsächlich wohnte dieser Mann in einem Zelt. Er war obdachlos.

Aber was mich so an ihm so fasziniert hat, war seine innere Haltung. Eine Haltung, die man ihm äußerlich ansehen konnte.

Wie auch immer er das geschafft hat: wenn er vor der Bank seines „Hauses“ in der Sonne saß, war er immer wie aus dem Ei gepellt. Ein langer top-gepflegter Rauschebart. Und ein weißes Hemd mit weißer Hose, komplett ohne jede Flecken.

Dieser Mann hat Würde ausgestrahlt. Er hat sie verkörpert.

Mit seiner Kleidung. Mit seiner Körperhaltung. Mit seinem Blick. Mit seinem Gruß.

Mich hat er beeindruckt.

Denn er hätte alle Gründe gehabt, sich gehen zu lassen und auf all die Äußerlichkeiten nicht zu achten.

Aber er hatte offenbar eine Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung für sich – und für seine Würde.

Die Würde, die er als Mensch hat, völlig unabhängig von Einkommen oder Status.

„Unternehmer“ zu sein, hat ebenfalls nichts mit dem Status als Eigentümer zu tun. Unternehmertum drückt sich vielmehr aus in einer ganz bestimmten Haltung und entsprechendem Handeln. Auch und gerade in schwierigen Zeiten.

Dieser Herr am Böhmerwaldplatz ist mir dafür ein Vorbild.

Bei widrigsten äußeren Umständen hat er sich für (s)eine würdevolle Haltung und Handeln entschieden.

Mittlerweile ist sein Haus abgerissen. Ich denke gerne an diesen Menschen zurück. Und es war mir ein Bedürfnis, ihm hier ein kleines Denk-Mal zu setzen.

Welche Menschen haben Sie beeindruckt – und warum? Schreiben Sie mir gerne hier

INTERESSE
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