Das Gegenteil von „nichts“.
Beide haben nämlich denselben Grund, weshalb sie ihr Kreuz bei ihrer Partei machen.
Klingt spooky? Ist aber so.
In der aktuellen Kolumne von Axel Hacke (SZ-Magazin 7/2025) macht er deutlich: eines der zentralen Gefühle von uns Menschen ist unsere Angst.
Wir können sie zwar regulieren, so dass sie uns möglichst selten übermannt. Aber abschalten können wir sie nicht.
Für Politiker (und im übrigen auch Führungskräfte, aber um die soll es heute ausnahmsweise nicht gehen) ist sie deswegen ein äußerst machtvoller Hebel.
2015 hatte die AfD machtpolitisch gesehen das Glück, dass Millionen von Migranten nach Deutschland kamen. Denn seither gewinnt die Partei Stimmen hinzu, indem sie immer wieder neu die Ängste schürt, die sich bei vielen Menschen durch diesen Zustrom gemeldet haben.
Und die Grünen? Sie verdanken ihre Entstehung überhaupt nur der Angst. Nämlich der vor Atomkraft und Atomkrieg. Und nach der Tschernobyl-Katastrophe trugen die Grünen Plakate vor sich her mit der Aufschrift „Wir lassen uns uns’re Angst nicht nehmen“.
Dazu Hacke:
„Ausgerechnet jene, die früher und auch heute (bei der Klimakrise zum Beispiel) auf ihren Ängsten beharren, wollen Ängste anderer nicht wahrhaben, weil sie ihnen nicht passen.“
Volltreffer. Als überzeugter Grünen-Wähler fühle ich mich direkt angesprochen.
Doch klar ist auch: Die AfD-Wähler nehmen meine Klima-Ängste ja ebenfalls nicht ernst, weil sie ihnen nicht passen.
Und hier wird deutlich: Wir könnten das für jede zur Wahl stehend Partei, ihre Wähler und deren Angst-Themen fortsetzen.
Angst haben wir alle. Allerdings vor verschiedenen Themen. Jeder hat seine.
Hacke fragt: „Wie wäre es mit: ernst nehmen und akzeptieren der Angst anderer?“
Ich antworte: Ja! Genau so! Weil nur das wird uns alle wieder näher zueinander bringen können.
Vom Gegeneinander wieder zum Miteinander zu kommen, das haben wir als Gesellschaft so dringend nötig!
Quelle: Süddeutsche Zeitung Magazin
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