Drei Jahre ist es her, da saß ich einem neu angestellten Geschäftsführer gegenüber und wir diskutierten die Entwicklung seiner Führungsmannschaft. Zu den im Gespräch angedachten Maßnahmen sollte es jedoch nie kommen, denn zwei Monate später war er schon wieder weg. In der Probezeit entlassen.
Jetzt meldete er sich wieder. Seit einem Jahr arbeitete er bei einem neuen Unternehmen. Meine zwei Fragen an ihn: Was war damals passiert? Und was hat er daraus für sich persönlich gelernt?
„Ich wollte viel zu viel auf einmal“, war seine Antwort, „und ich glaubte damals, es mit Kraft und Macht erzwingen zu können, auch gegen den zunehmenden Widerstand aller Beteiligten.“
Sein deutlicher Lerneffekt: „Beziehe die Menschen mit ein, die Du später für die Umsetzung Deiner Ideen dringend brauchen wirst. Mache sie zu Deinen Verbündeten!“ So begann er, mehr als früher, für seine Ideen zu werben. Und er wurde offener für die Vorschläge seiner Leute.
In unserem Gespräch stellte er mit einem erleichterten Seufzer dazu fest: „Mein komplett anderes Vorgehen erspart mir so viel Energie! Es ist so viel weniger Kampf. Vor allem: Ich komme nur scheinbar langsamer voran. Tatsächlich sind wir am Ende immer schneller – ganz einfach deswegen, weil jetzt alle mitziehen.“
Glückwunsch!, kann ich da nur sagen. „Lesson learned“.