Februar letzen Jahres musste ich einen lieben Freund und Kollegen zu Grabe tragen. Ein Jahr jünger war er, als ich selbst.
Gestern rief mich ein langjähriger Kunde an, ebenfalls meine Altersklasse: Er hofft seinen Geburtstag noch erleben zu können, vielleicht sogar noch ein wenig vom Sommer mitzubekommen. Weihnachten? Das wird wohl nichts mehr.
Szenenwechsel: Ich selbst hatte dieser Tage Geburtstag, es war mein 57-ster. Wenn ich ehrlich bin, hadere ich manchmal mit den Folgen dieses Älterwerdens. Wenn trotz Sport das „Hüftgold“ zunimmt und junge Menschen mich auf dem Fahrrad überholen, obwohl ich doch so flott unterwegs bin – es fällt mir nicht ganz leicht, das einfach so anzunehmen.
Doch Gott sei Dank legte sich an meinem Geburtstag im Kopf ein Schalter um. Nachdem der erste Gedanke noch war „Oh je, schon wieder ein Jahr älter, die 60 rückt immer näher!“, kam mir dann auf einmal eine sehr wohltuende Antwort auf diese Betrachtungsweise, nämlich: „Mann, was hast Du wieder für ein, pardon, geiles Jahr hinter Dir! Wieder ein Lebensjahr voller toller und intensiver Erfahrungen, im beruflichen und im privaten Bereich. Super – und: Danke dafür!“
Anstatt also den gefrusteten Blick nach vorne aufs typische immer Älterwerden mit all seinen Begleiterscheinungen zu richten, guckte ich zurück und sah, was für ein tolles Geschenk es ist, dieses Jahr mit all seinem Reichtum erlebt haben zu dürfen. Wieder ein Jahr mehr, das mich erfüllt und reicher gemacht hat.
Dieser Gedanke hat mich dankbar werden lassen. Und bestärkt hat er sich durch die Geschichte meines Kunden gestern, dem ich danke, dass er sie so offen mit mir geteilt und mir ein so außergewöhnliches Gespräch geschenkt hat.
Und Sie? Wie gehen Sie mit diesem Thema um?