Chef, wie war das nochmal…?

Was könnte unsere maximale Strafe sein für diejenigen, die zu spät kommen?

Das war die Frage von Vorstand und Bereichsleitern. Und sie bezog sich nicht auf Andere, sondern auf sich selbst.

Aus purer Notwendigkeit.

Fast alle in dem Gremium waren chronisch unpünktlich. Mal die einen, mal die anderen. 15 Minuten Verspätung bei Sitzungsbeginn waren der Regelfall.

Doch was tun?

Sie hatten alles schon versucht: Appelle an die Vernunft. Wiederholte „Ansagen“ des Vorsitzenden. Sich klar gemacht, wie viel es kostet, wenn 10 Leute von ihnen 10 Minuten unproduktiv herumsitzen. Schon mal anfangen mit dem Meeting, auch wenn nicht alle da sind.

Nichts davon hatte geholfen.

50 Euro in die Kasse werfen?

Auch das fiel durch. Weil alle zugaben, dass 50 Euro zwar ne Menge Geld ist, sie es aber am Monatsende nicht bemerken würden, wenn diese im Portemonnaie fehlten.

Dann der Vorschlag:

Wer zu spät kommt, muss die ganze Sitzung stehen.

Horror! Zwei bis drei Stunden stehen, während alle anderen sitzen?

Das wurde gewählt. Jeder dachte: Niemals! Da bin ich auf jeden Fall pünktlich. Das tue ich mir nicht an!

Und dann wurde es spannend …

Eine Woche später war nämlich das nächste Regelmeeting.

Alle saßen kurz vor 10 Uhr auf ihren Plätzen.

Alle, bis auf einen.

Der Vorsitzende des Vorstandes.

Der kam 5 Minuten zu spät.

Er wollte sich schon setzen, als – wirklich wahr – die einzige Frau in der Runde den Mut hatte, ihn an die gemeinsame Vereinbarung zu erinnern.

Stille im Saal.

Und nach Momenten des Zögerns und des Hin- und Hergerissen Seins, dann die klare Aussage des VV: Gut, dann stehe ich!

In diesem Gremium war Unpünktlichkeit von diesem Augenblick kein Thema mehr.

Weil …
eine Person den Mut hatte, den Chef auf seinen Fehler hinzuweisen
und dieser sich an seine eigene Zusage gehalten hat.

Kennt ihr das Problem mit der Unpünktlichkeit? Und wie habt ihr es gelöst?

INTERESSE
AN EINEM
EINZEL
COACHING

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